zurück zu Rz:

Anmerkung

Die erste Nachricht über den ältesten sicher nachgewiesenen Sellschopp-Vorfahren stammt aus einer gutachtlichen Empfehlung, betreffend die "Ehesache von Vellan des Pastoris Tochter Dorothea und des Custodis" vom 13. März 1626, enthalten im Visitations- und Amtsbuch des Superintendenten Colerus von 1618 ff., das heute im Mecklenburgischen Landeshauptarchiv zu Schwerin liegt. Aus dem Schriftstück geht hervor, daß Adam Sellschopp mit Dorothea Wacker verlobt war, als deren Vater, der Vellahner Pastor, an der Pest starb. Die Gemeinde hatte die Hinterbliebenen zu versorgen, und das geschah zu der Zeit so, daß der Amtsnachfolger, wenn das irgend zumutbar war, die Witwe oder eine Tochter des Vorgängers heiraten mußte. Die Witwe wollte nun lieber die Tochter als sich selbst mit dem nächsten Pastor verheiraten, die Tochter sollte deshalb ihr Verlöbnis mit dem Küster lösen. Colerus empfiehlt der Herzogin, die den Rechtsstreit zu entscheiden hatte: des Seligen Witwe mit der Pfarre zu begnaden, da sie noch so hohes Alters nicht und darzu ziemlicher Gestalt ist, die Jungfrau aber dahin (zu) vermahnen, daß sie nicht Gottes Zorn mit auf selbe lüde und ihre gegebene eheliche Zusage vollzöge.

Vellahn liegt etwa 40 Kilometer südlich von Ratzeburg und war damals die größte Parochie des Landes. Bis 1882 stand dort noch die alte Felsenkirche [..], die zu den originellsten und größten Kirchenbauten des Landes gehörte, deren gänzliches Verschwinden gar nicht genug zu bedauern ist. (Schlie: Die Kunst- und Geschichtsdenkmäler des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin, Bd. 3, S. 85)


letzte Änderung: 13.05.2015